NEUE MEDIEN UND
VIRTUELLE BILDER
Der Einsatz von Neuen Medien ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Grenzenlos sind die Möglichkeiten im WWW in Form von Social Networks, Weblogs, Wikis, Apps, Video- oder Fotocommunities, Inhalte zu posten, zu sharen und zu konsumieren. Schnell wird ein Foto, ein Film erstellt und per MMS oder WhatsApp verschickt, per Facebook hochgeladen oder die neusten Ferienfotos via Dropbox den Freunden zur Verfügung gestellt.
Virtuelle Netzwerke erzeugen neuartige Interaktionsmuster mit der Absicht der Kommunikation, Information und Selbst-Präsentation.
Klicke ich durch Soziale Netzwerke wird schnell sichtbar, dass ein immenses Bedürfnis besteht, sich über persönliche Identitäten und Intimitäten auszutauschen.
Neue Medien, DIGITALE BILDER UND RAHMEN
Die Wahrnehmung und Würdigung eines Bildes braucht einen Rahmen. Die Idee des Museums hat sich als beständiges System bewährt, um wertvolle Bilder zu betrachten. Ohne Rahmen fehlt es an sozialem Respekt und Wirklichkeit.
Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram & Co. bieten einen vorgegebenen Rahmen. Die Rahmenbedingungen von solchen Netzwerken fordern den User auf, sich Gedanken über die eigene Identität zu machen. Was wird im persönlichen Profil oder auf einer Facebook Site geteilt und öffentlich zugänglich?
Mit den gegebenen visuellen Möglichkeiten sich zu präsentieren, schafft Facebook einen sozialen Rahmen, wo primär das vergleichende Sehen im Mittelpunkt steht. Es wird eine Bilderauswahl getroffen, um zu bestimmen, zu kontrollieren, was gesehen und auf positive Resonanz stossen will (Likes). So ist beispielsweise der Selfie-Trend entstanden. Fotos auf welchen der Sender des Posts abgebildet ist, werden oft um ein Mehrfaches geliked.
Online Communities stellen geschlossene, soziale Systeme dar. Ihnen fehlt der Kontakt und die Beziehung zur Aussenwelt. Die Ablösung aus so einem geschlossenen System fällt vielen Menschen schwer. Es sind definitiv Suchtstrukturen, die ein “Leben ohne” nur schwer möglich machen.
Zudem entsteht durch die virtuelle Reduktion eine Kluft zwischen dem realen Gegenüber, dem DU. Wir haben lediglich eine mehr oder weniger detailierte Vorstellung von unserem Gegenüber, dem ES. Finden soziale Interaktionen grösstenteils virtuell statt, kann dies im Laufe der Zeit zum Verlust der eigenen Identität führen. da den virtuellen Kontakten an Nähe, Weite, Übereinstimmung, Divergenz etc. fehlt.
Seit gut 20 Jahren befasse ich mich mit Neuen Medien. Meine berufliche Tätigkeit als Visual Designerin, mein künstlerisches Schaffen (Fotografie, Video), die zahlreichen Workshops an Schulen und kulturellen Institutionen und die kunsttherapeutische Auseinandersetzung und Praxis haben meinen Erfahrungsraum bereichert. Zudem sehe ich den freikünstlerischen Teil meiner Biografie als jenen, der Verbindungen schafft, zusammenführt und integriert.
Meine Auseinandersetzung mit Neuen Medien ist künstlerisch, philosophisch, prozessorientiert geprägt und verbindet sich mit innovativen medienpädagogischen Ansätzen. Im Focus steht für mich das Verbindende zwischen analogen und digitalen Medien und ensprechend, indizierte intermediale Einsatzfelder. Mit dem Ziel Jung und Alt im Umgang mit Neuen Medien zu sensibilisieren und sinnvolle, neuzeitliche Aus- und Zugänge aufzuzeigen.
Für Medienpädagogen, Therapeuten, Psychologen, Künstler, Coaches etc. biete ich massgeschneiderte Schulungen, Workshops, Referate und Lehrtherapien an.
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Modul Neue Medien am Studiengang "Expressive Arts in Social Transformation", MSH, Hamburg
Modul Neue Medien im intermedialen Ansatz, Studiengang Intermediale Kunsttherapie, SfGBB, Schule für Gestaltung Bern
Workshop Stop-Motion Experiment, Kinderprogr.ch